Revoluzzer-Häftling-Wegbereiter: Daniel Heinrich Saul

Saul (1809-1874) wirkte – als Nachfolger des bekannten Offenburger Apothekers und Politikers Eduard Rehmann – dreißig Jahre lang als Apotheker in Tiengen nahe der Grenze zur Schweiz, ehe er seinen Lebensmittelpunkt in den frühen 1870er Jahren nach Offenburg, zu seiner Tochter Anna Schell, verlegte, wo er auch starb. Die Biografie des Pharmazeuten spiegelt das teilweise dramatische Geschehen der Revolutionszeit 1848/49 am Hochrhein und im Südschwarzwald wider. Er beteiligte sich an „Heckerzug“ und „Struveputsch“, vor allem aber gehörte er zu den heute kaum noch bekannten lokalen Triebkräften für die radikale republikanische Erhebung im Mai 1849. Saul ist ein gutes Beispiel für einen Akteur aus der „zweiten Reihe“ der Revolution tief in der „Provinz“, die aber für das damalige politische Geschehen mindestens genauso entscheidend waren, wie die revolutionäre Prominenz.

Ein archivalischer Schatz im Stadtarchiv Offenburg, die Erinnerungen der Saul-Enkelin Lina Venator, lieferte dem Referenten bisher unbekannte Fotografien.

Andreas Weiß, geboren 1971 in Singen am Hohentwiel , ist seit Juli 2023 Leiter des Markgräfler Museums Müllheim im Markgräflerland. Zu seinen Schwerpunkten gehören die grenzüberschreitenden politischen und kulturellen Beziehungen am Hochrhein zwischen Deutschland und der Schweiz, vor allem während des 19. und 20. Jahrhunderts, unter anderem auch im Kontext der Revolution 1848/49.

Die Biografie Sauls kann im Anschluss an den Vortrag erworben werden.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Historischen Verein für Mittelbaden e.V.

Vorverkauf und Abendkasse 6€/4€

Anmeldung erbeten unter 0781/82-2701 oder salmen@offenburg.de